Leben/Meinung / Wien am Tage, 9. bis 16. August 2017
Die Aufnahmen entstanden zwischen 9. und 16. August 2017, tagsüber, in den verschiedenen Bezirken von Wien.
Als ich durch die Straßen lief fiel mir vor allem auf, wie barock Wien ist. Es gibt unzählige alte Gebäude, viel Stuck, imposante Fassaden und Figuren.
Neben der Bauweise sind mir auch die Ampeln ins Auge gefallen. Die sind in Wien sehr gemischt, man sieht ihnen an, dass sie aus verschiedenen Jahrzehnten stammen.
Neben den normalen Ampelmännchen findet man in der Stadt auch Pärchen. Diese sind in so vielen verschiedenen Szenen zu finden, dass ich mit Sicherheit einige Zeit damit verbracht habe, sie mir genauer anzuschauen.
Natürlich sind auch schwule und lesbische Paare mit dabei.
Da ich Farben mag, besonders viele davon, wollte ich mir auch das Hundertwasserhaus nicht entgehen lassen.
Ins Gebäude hinein kam ich nicht, was auch verständlich ist, wenn ich die Privatsphäre der Bewohner bedenke. Aber es gibt schließlich von außen auch genug zu sehen.
Die vielen Strukturen und Muster lassen alles etwas skurril und überdreht wirken, aber im Gesamten dann doch wieder stimmig. Zu den baulichen Elementen kommt all das Grün, welches am und um das Haus herum wächst.
Beim Anblick der Fenster habe ich mich gefragt, ob die Menschen dahinter vielleicht auch etwas atypisch sind. Welcher in Normalitäten denkende würde dort einziehen?
Man merkt Wien den Charakter der Altstadt an. Besonders auf den großen Plätzen und im Stadtzentrum. An jeder Ecke findet man Cafes, kleine Bars.
Neu reiht sich neben Alt, dennoch passt alles irgendwie zusammen. Die Stadt ist lebendig, immer und überall voller Menschen.
Vor meiner Reise nach Wien habe ich mich oft gefragt, warum es aus dieser Stadt so viele Bilder von grünen Türen gibt. Nachdem ich selbst dort war, wurde mir klar, dass diese dort einfach überall vorzufinden sind.
Natürlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen...
Nicht nur am Hundertwasserhaus findet sich viel Natur, das Grün ist über die ganze Stadt verteilt. Mir kam es sogar so vor, als wäre es mehr als in vielen anderen Städten. Eventuell täuscht mich meine Vorstellung aber auch.
Wien kann auch sehr metallisch sein, zumindest wenn es um Statuen und Dächer geht. Viel Kupfer, das oft auch über die Jahre durch Oxidation seine typisch grünliche Farbe bekommen hat.
Ebenso habe ich alles sehr farbenfroh in Erinnerung. Wo ich es sonst sachlich und dezent gewohnt bin, ist es in Wien eher schrill und bunt. Ich schätze fast, dass es sich um ein typisches Phänomen von Millionenstädten handelt. Aber um das bestätigen zu können, muss ich noch einige mehr kennen lernen.
Das, was ich zuhause pro Woche an Schritten mache, habe ich in dieser Zeit an drei Tagen geschafft. Auch wenn ich oft in der Straßenbahn saß, um von A nach B zu kommen, so habe ich doch täglich einige Kilometer auf dem Füßen zusammen bekommen.
Ab und an habe ich mich dann einfach mal hingesetzt, alles auf mich wirken lassen. Kaffee in verschiedenen Variationen und die bekannte Sachertorte gab es so gut wie überall. Außerdem fand ich das wohl beste Eis, das ich in meinem ganzen Leben bisher genießen durfte.